Unsere Frauen holen nach drei Niederlagen den ersten Sieg in der neuen 2. Liga-Saison. Gegner war die 2. Mannschaft des FC Rapperswil-Jona. Die Gäste konnten phasenweise mehr Spielanteile verbuchen, die besseren Chancen besass vor allem in der ersten Hälfte aber der FCM. Der erlösende Treffer fiel kurz nach der Pause, als der FCM entschlossen und zielstrebig angriff. So endete das gut besuchte Heimspiel mit 1:0 (0:0), was den FCM punktemässig in der 2. Liga ankommen lässt. Nicht nur resultatmässig, sondern auch in einer anderen, vielleicht ebenso wichtigen Kategorie behielt der FCM heute die Oberhand.
Es war resultatmässig ein richtig grausiges Wochenende für den FCM. Lauter Niederlagen, dort einmal ein Unentschieden. Unsere Frauen waren die letzten, die an diesem Weekend antraten und es lag an ihnen, die FCM-Ehre möglichst noch zu retten. Schon zu Beginn wurde klar, dass hier ein ausgeglichenes Spiel entstehen würde, denn die beiden Mannschaften waren in etwa gleich gut, wenn auch mit unterschiedlichen Stärken ausgestattet. Münsterlingen verteidigte konzentriert, Rapperswil hatte dafür das Mittelfeld im Griff. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr hatte man das Gefühl, dass Rappi zwar die feinere Klinge führte, Münsterlingen aber die besseren Gelegenheiten hatte. Den Höhepunkt dieser Phase ereignete sich in der 38. Minute, als Melä eine wunderbare Gelegenheit hatte, aber leider am - man kann es nicht übertrieben genug sagen - fantastischen Rappi-Goalie scheiterte. In derselben Minute legte Melä gekonnt auf die durchstartende Ivy ab, aber ihr Schuss wurde von der besten Rappi-Akteurin pariert. Natürlich hatte auch der Gast seine Gelegenheiten, meist waren es aber Weitschüsse oder nicht vollends zu Ende gespielte Angriffe, weshalb die vielen Zuschauenden in der Halbzeit davon ausgingen, dass dieses Ding doch irgendwie zu gewinnen sein muss. Und sie sollten Recht behalten.
Denn das FCM-Trainerteam Goran und Roli fand in der Pause offenbar sowohl die richtigen Worte, als auch die goldenen taktischen Veränderungen. Die Einwechslungen von Meli (in der 1. Halbzeit) wie auch die Umstellung auf den Seiten zahlten sich voll aus. In der 53. Minute war es dann soweit: provoziert von Melä und Selina beging die Rappi-Hintermannschaft im Spielaufbau einen (seltenen) Fehler, der Ball gelangte daher rund 30 Meter vor dem Tor zu Dalia. Sie legte sich den Ball einmal links zurecht und zimmerte, zauberte, lupfte, mirakulisierte ihn in die lange Ecke - ein wunderschönes Tor, dem Rahmen absolut gerecht. Zu spielen war also noch mehr als eine runde halbe Stunde, in der der FCM geschickt verschob, verteidigte und zeitweise konterte. Selina setzte sich auf rechts durch und legte ab auf Melä, die äusserst knapp scheiterte. Kurz vor dem Ende lief Katja über rechts durch, freute sich über das gelungene Ballhandling und schloss überzeugt in Richtung Tor ab. Ob dieses Geschoss mittlerweile wieder den Erdboden erreicht hat, entzieht sich der Kenntnis des Schreibenden. Klar ist aber, dass dies ein klasse Konter war, der dem FCM die Entlastung brachte, die es brauchte. Und wenn es brenzlig zu werden schien, war da diese immer präsente und äusserst effizient agierende Abwehrreihe mit Meli, Mela, Leonie und Lorena, die vom Mittelfeld richtig gut unterstützt wurde. Rappi hatte in der letzten Spielphase nicht viele Chancen, wenn, dann waren es Eckbälle oder Freistösse, die der FCM mit vereinten Kräften und viel Herz wegverteidigen konnte. So blieb es beim verdienten, wenn auch knappen 1:0-Erfolg für die FCM-Frauen, die gleich in zwei Kategorien reüssierten: Einerseits resultatmässig, andererseits behielt das FCM-Trainerteam im Gegensatz zum gegnerischen Cheftrainer jederzeit kühlen Kopf und konnte mit klugen Entscheidungen das Spielgeschehen unterstützen, während von der gegnerischen Bank nicht mehr als Schiedsrichterkritik und Kartenforderungen kamen. Auch deshalb ging der FCM hier als verdienter Sieger aus der Partie und kann sich nun auf die kommenden Aufgaben konzentrieren, die sicher nicht einfach sind, aber mit dem ersten Sieg im Rücken sicher ein wenig entspannter angegangen werden können. Guet gmacht Fraue, guet gmacht Trainers, der FCM ist mit vereinten Kräften in der 2. Liga angekommen.
Das nächste Spiel bestreiten unsere Frauen am kommenden Samstagabend in der Kantonshauptstadt Frauenfeld, bei einer der beiden besten Thurgauer Frauenfussballmannschaften. Warum nicht einen schönen Fussballabend auf der Kleinen Allmend verbringen, hm?
FCM Frauen - FC Rapperswil-Jona 1:0 (0:0)