Zu lethargisch, zu wenig Killerinstinkt

 Am Hallenturnier des FC Gossau wissen die Da-Junioren nur defensiv zu überzeugen. Mit dem Ball in den eigenen Reihen brachten die Jungs erstaunlich wenig zu Stande. So musste sich der FCM schon nach der Gruppenphase aus dem Turnier verabschieden.


 Für das erste Spiel gegen Gossau b hatten wir uns einiges vorgenommen. Aggressiv wollten wir auftreten, den Ball schnell laufen lassen und dem Gegner unser Spiel aufzwingen. Im Spiel selber war dann leider herzlich wenig davon zu sehen. Wir produzierten Fehlpass um Fehlpass, boten uns kaum an und waren primär gespannt darauf, was der ballführende Mitspieler denn wohl mit dem Spielgerät anfangen wird. Zwar kamen auch die Gossauer nicht zu vielen Möglichkeiten, doch wussten sie immerhin früh eine zu nutzen. Die Münsterlinger übernahmen danach zwar das Spieldiktat, doch die Fehlpassquote blieb hoch. Und wenn wir trotzdem einmal die Gelegenheit besassen, um Richtung Tor zu ziehen, bremsten wir unverständlicherweise ab und ermöglichten so dem Gegner, sich wieder zu positionieren. So brachten wir bis zur Schlusssirene gegen einen eher limitierten Gegner gerade mal ein Tor zustande. Sascha konnte einen Abpraller aus dem Gewühl überlegt verwerten. Nico traf kurz vor dem Ende nach einem Tempovorstoss leider nur an die Latte. Das 1:1 war weniger als wir uns erhofft hatten.

  

Wer dachte, es könnte nicht mehr schlimmer werden, wurde eines Besseren belehrt. Gegen Gossau a erhielten die Münsterlinger Junioren eine 14-minütige Lektion, wie man mit Power angreift, den Gegner früh attackiert und sich durch gegnerische Reihen kombiniert. Unser wenig solidarisches Spiel trug zusätzlich zu einer sehr einseitigen Partie bei. Gleichwohl lag völlig entgegen dem Spielverlauf plötzlich der FCM vorne. Sasha versenkte einen klugen Pass von Leart aus kurzer Distanz. Die Gossauer reagierten vehement und konnten schon kurz darauf über den Ausgleich jubeln. Dem Einsatz von Goalie Sämi und unseren Verteidigungsreihen mit Henric, Nico, Mika und Patrice war es danach zu verdanken, dass die Partie nicht in einem Debakel endete und wir nur mit einer 1:2-Niederlage vom Platz gingen. Bei mehreren Unterzahlsituationen liessen wir unsere Defensive nämlich sträflich im Stich.

  

Gegen den FC Wängi war nun Wiedergutmachung angesagt. Was man offensiv bisher ablieferte war einer Elite-Mannschaft schlicht unwürdig. Und auch gegen den Prügelknaben der Gruppe lag man schnell mit 0:1 in Rückstand. Jetzt schienen die Jungs aber endlich wach geworden zu sein und bewegten sich in Ballbesitz deutlich mehr. Man schuf Anspielstationen und konnte den Ball auch mal in den eigenen Reihen zirkulieren lassen. So entstand auch der Ausgleich. Am Ende durfte sich der toll freigespielte Leart aus wenigen Metern die Ecke aussuchen. Nur kurz später konnte Patrice sich ebenfalls bejubeln lassen. Einen Abpraller vom gegnerischen Schlussmann vollendete er wuchtig. Und als Fabio noch vor Spielhälfte das 3:1 erzielte setzten die FCM-Junioren zur Kür an. Nochmals Leart, Janis und Henric erhöhten bis Spielschluss auf 6:1. Endlich durften die Trainer mal zufrieden auf ein Spiel blicken. Aufgrund höherer Laufbereitschaft, Spielwitz und Spielfreude hatte man den Gegner nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen.

  

Nun musste im letzten Gruppenspiel gegen Wittenbach b ganz einfach ein Sieg her, um sich einen Platz im Halbfinal zu sichern. Spielerisch konnten wir teilweise an die vorherige Partie anknüpfen und kamen zu mehreren Grosschancen. Diese vergaben wir jedoch sehr fahrlässig und zu nonchalant. Als wir die Partie eigentlich schon längst hätten zu unseren Gunsten entschieden haben, kam der Gegner aus heiterem Himmel mit seinem ersten Ausflug über die Mittellinie zur Führung. Danach beschränkten sich die Wittenbacher auf das Verbarrikadieren des eigenen Gehäuses, was unsere Aufgabe offensiv erschwerte. Nichtsdestotrotz kamen wir auch in der Folge zu sogenannten 100%-igen Torgelegenheiten, schossen aber Mal um Mal dem Torhüter in die Arme. Erst Sekunden vor dem Ende schoss Henric das 1:1, was viel zu spät war und leider nicht fürs Weiterkommen reichte.

  

Mit einer Enttäuschung musste der FCM-Tross die Heimreise antreten. Zu denken gibt vor allem der blutleere, lethargische und phasenweise fast teilnahmslose Auftritt in der Offensive. Hier müssen wir dringend über die Bücher. Wie wir an diesem Turnier gesehen haben, reicht eine halbbatzige Spielweise nicht mal in einem Teilnehmerfeld mit vorwiegend Teams aus der 1. und 2. Stärkeklasse unter die Top 4.

  

Mit dabei waren: Samuel Niedermann, Nico Buholzer, Henric Heller (2 Tore), Mika Müller, Patrice Eberle (1), Sascha Krässig (1), Leart Kastrati (2), Fabio Principalli (1), Silvan Steffen, Janis Allenspach (1), Sasha Brunner (1)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0