
Wenn der Fussballgott nicht auf deiner Seite ist
Ein warmer Samstagabend, Flutlichtromantik über dem See – und endlich die Chance auf den ersten Heimsieg der Saison. Alles war angerichtet. Die 2. Mannschaft des FC Münsterlingen empfing den KF
Dardania St. Gallen, ein Gegner, der mit spielstarken Akteuren anreiste. Die Devise war klar: Trotz einiger Ausfälle und Absenzen sollte heute unbedingt gepunktet werden. Die Einstellung?
Stimmte. Der Wille? Spürbar auf dem Platz. Doch manchmal gibt es diese Spiele, in denen man alles gibt – und trotzdem leer ausgeht.
Ein Schlag nach dem anderen
Von Beginn an war klar, dass der Gast technisch versiert war. Mit schnellen Kombinationen und präzisen langen Bällen über die Abwehrreihe des FCM setzten sie immer wieder Nadelstiche. Dennoch
hielt das Heimteam dagegen, kämpfte sich in die Partie – und erspielte sich zwischen der 26. und 28. Minute zwei hochkarätige Chancen. Doch der Ball wollte nicht rein. Wie so oft im Fussball kam
es dann, wie es kommen musste: In der 23. Minute setzte sich Dardania über rechts durch, liess die Verteidigung des FCM alt aussehen – 0:1.
Das Gegentor zeigte Wirkung. Der Faden riss, das Spiel wurde hektischer, die Ordnung ging kurzzeitig verloren. Dardania nutzte die Schwächephase gnadenlos aus und erhöhte in der 29. Minute auf 0:2. Die Enttäuschung war spürbar, aber der FCM hatte sich noch nicht aufgegeben.
Ein Comeback mit bitterem Beigeschmack
Mit erhobenem Haupt kehrten die Münsterlinger aus der Kabine zurück. Man merkte: Da geht noch was. Der Ball lief besser, die Körpersprache stimmte – und in der 54. Minute war es Joshua Endel, der
Verantwortung übernahm und einen Penalty sicher zum 1:2 verwandelte. Der Anschluss war geschafft, das Momentum kippte. Doch dann kam, was niemand brauchte.
Zuerst Tobias Leuzinger – raus mit Oberschenkelverletzung. Kurz darauf Jules Rothacker – Achillessehneabriss. Ein Stich ins Mark. Und als ob das noch nicht gereicht hätte, folgte auch Robin Fortiguerra mit Leistenzwicken und der eingewechselte Joel Vicente mit einem deftigen Schlag aufs Knie. Vier Verletzungen innert kürzester Zeit – das war schlicht zuviel des Guten. Die Bank? Spärlich besetzt. Die Optionen? Fast aufgebraucht. Doch die Mannschaft gab nicht auf.
Herz, Leidenschaft – und bitteres Pech
Trotz aller Rückschläge stemmte sich das Team gegen die drohende Niederlage. Es wurde gedrückt, geschoben, gefightet. Michi und Mudi vergaben beste Chancen – freistehend vor dem Torwart. Die
Hände auf dem Kopf, der Blick gen Himmel – es war zum Verzweifeln. Wer sich das Spiel neutral ansah, konnte kaum glauben, dass es am Ende keine Punkte für den FCM gab.
Abpfiff, Frust, aber kein Knick
Als der Schlusspfiff ertönte, war es still. Nicht, weil die Mannschaft enttäuscht hatte – im Gegenteil. Es war die Art von Niederlage, die wehtut, weil sie ungerecht erscheint. Der Kampf, der Wille, die Moral – alles war da. Nur das Glück fehlte. Und vielleicht auch ein paar gesunde Beine mehr.
Fazit: Ein Spiel mit Herz, doch es wurde vom Pech und Verletzungen begleitet. Auch wenn der Sieg fern blieb, so war der Einsatz auf dem Platz zu sehen und zu spüren. Mit solcher Mentalität ist der erste Heimsieg bloss vertagt.
MVP: Julian Rothacker – er kämpfte und war überall sichtbar. Alles Gute Jules #comebackstronger!
Aufstellung: Sven Kustos (C), Julian Rothacker (64.), Sven Cavigelli, Colin Rüegg, Timo Jeremias, Tobias Leuzinger (58.), Robin Fortiguerra (71.), Joshua Endel, Luca Alig, Mohamad El-Outah, Michael Vonlanten Ersatz: Florin Trüssel (58.), Joel Santos Vicente (64./81.), Daniel Osswald (71.), Arthur Bley (81.)
Verwarnungen: Jules Rothacker (Foulspiel), Mohamad El-Outah (Foulspiel)
Schiedsrichter: Phillipp Brandenberger
Anmerkung: Die Spielberichte basieren auf wahren Begebenheiten und liegen immer im Auge des Betrachters, nur die Namen der Darsteller wurden aus Datenschutzgründen geändert. Andere Ansichten sind grundsätzlich erlaubt, ändern aber nichts an den Wahrnehmungen des Verfassers.