Unser Ehrenpräsident Albert Forster

Am Freitag, den 1. März 2024 hat die Generalversammlung des FC Münsterlingen auf Antrag des Vorstandes Albert Forster zum dritten Ehrenpräsidenten der Vereinsgeschichte gewählt. 

 

Er ist nach Jacques Häberli und Manfred Assenheimer der dritte Ehrenpräsident. In dieser Funktion nimmt er repräsentative Aufgaben wahr. Das Amt des Ehrenpräsidenten wird auf Lebzeiten verliehen.

 

Albi hat unseren Verein in den letzten Jahrzehnten massgeblich mitgeprägt. Wir schauen zurück auf sein bisheriges Wirken als Spieler, Funktionär, Fan, Präsident und Gönnerpräsident. 

 

Bild: Albi Forster im Jahr 2010 in der Funktion des FCM-Präsidenten, anlässlich der Einweihung der neuen Hafenschenke.

Albi war schon immer ein Fussballer. Bis 1988 allerdings nahm er als nicht-lizenzierter Spieler im Verbund des SC Royal Uttwil am geselligen Fussballleben teil. Der SC Royal machte sich einen Namen als Grümpelturniermannschaft und als Teilnehmer am Thurtalcup, an dem meist am Montagabend gegen Betriebsmannschaften im 11er-Fussball gespielt wurde. Der SC Royal war im gleichnamigen Restaurant in Uttwil beheimatet, das von Trudi (heute Gigi's Refugium in Auenhofen) und Luigi Lanfranchi-Forster betrieben wurde. Es ist nicht überliefert, ob die Fussballer mehr Zeit im Royal oder als Royal verbrachten, doch die Freude an der Geselligkeit, einem guten Gespräch oder einem gepflegten Jass hat Albi in all den Jahrzehnten nicht verloren.

Albi ist nur wenigen als herausragender Fussballer in Erinnerung. In unserer Recherche liess sich genau gesagt niemand finden, der ihn als Fussballästhet bezeichnen würde. Als beinharter Verteidiger mit der Rückennummer 3 machte er sich durchaus einen Namen. Oder wie es sein langjähriger Weggefährte Wifi Gurtner ausdrückt: "Ha lieber mit ihm als gege ihn gspielt!". Im Dezember 1988 löste Albi dann doch noch eine Spielerlizenz beim SFV und spielte fortan in den Farben des FC Münsterlingen bei den Senioren und den Veteranen.

Der inaktive Spielerpass von Albert Forster, FCM-Vorstopper und Stürmerschreck.

Sehr erfolgreich und bestens bekannt hingegen ist Albi als Unternehmer. Er gründete 1986 sein Plattenlegergeschäft und führte dieses 35 Jahre lang als alleiniger Geschäftsführer. Kurz vor seinem 65. Geburtstag übergab er das Geschäft an seine Söhne Kevin und Sascha, fungiert aber noch immer als Patron, Kundenakquisiteur, Repräsentant und Offertenschreiber (natürlich von Hand).

Albi stellte seine Dienste seit Langem dem FC Münsterlingen zur Verfügung. Sei es als Helfer bei den Grümpelturnieren, als Sponsor oder als versierter Handwerker. Die Fussballfamilie begeisterte ihn so sehr, dass er im Jahr 2002 die Anfrage seiner alten Freunde, beim FCM als Präsident in den Vorstand einzusteigen, annahm. An der Generalversammlung 2003 wurde er zum elften FCM-Präsidenten gewählt. Zehn Jahre führte er den Verein mit viel Geschick und Fingerspitzengefühl. Er kümmerte sich um alle und war jederzeit bestens informiert. Albi ist als Baupräsident in die FCM-Geschichte eingegangen, konnte der FCM unter seiner Ägide doch mehrere Infrastrukturprojekte verwirklichen. Gemeinsam mit Baukommissionspräsident Reto Poller und dessen Team organisierte er den Ausbau der Hafenschenke, den Neubau des Garderobengebäudes sowie die erstmalige Installation einer Beleuchtung auf dem Hauptplatz.

Seine Präsidentschaft war ausserdem geprägt von finanziellen Sorgen. Der FCM litt unter den exorbitant hohen Infrastrukturkosten, die zwei marode Plätze verursachten. So nutzte er seine weitreichende Vernetzung im lokalen und regionalen Gewerbe und akquirierte viele Inserenten für unsere Hafenfeld-News, um Liquidität zu generieren.

Albi Forster durfte als Präsident den wohl grössten sportlichen Höhenflug des FCM mitbegleiten. Unsere Frauen spielten zwei Saisons in der Nationalliga B und so wurde ihm die Ehre zuteil, an der Jahresversammlung der Nationalligapräsidenten des Schweizerischen Fussballverbandes teilzunehmen. Wohl so manchem Chef der anwesenden Proficlubs blieb der Auftritt des Herrn im adretten weissen FCM-Hemd in Erinnerung, der die Fussballschweiz wissen liess, dass der FC Münsterlingen die Vorgaben des Fussballverbandes bezüglich des Betriebs einer Nationalligamannschaft weder erfüllen kann noch gedenkt, es zu tun.

Es war sich nicht zu schade, auch unpopuläre Entscheide zu fällen und zu kommunizieren. Als zu 1.-Liga-Zeiten unserer Frauen die Gehaltsvorstellungen des damaligen Trainers mit jenen des FCM nicht zu vereinbaren waren, verlängerte er den Vertrag nicht und informierte das versammelte Frauenteam in der Altnauer Schwärzihalle. Es schlug ihm so wenig Begeisterung entgegen, dass er Angst bekam, er würde nun gleich hinterrücks erdolcht werden. Glücklicherweise konnte die Halle wieder auf eigenen Beinen verlassen und rief sofort seinen Vorstandskollegen an und bat ihn, mit ihm sofort ein Bier trinken zu gehen, er sei etwas aufgewühlt.

Im Jahr 2013 reichte Albi Forster den Präsidentenstab an Peter Huber weiter, der dem Verein in der Folge sechs Jahre lang als umsichtiger und ebenso engagierter Präsident vorstand. Albi gab an der GV 2013 ein Versprechen ab, das er innert Kürze einlösen sollte: "Ich gründe eine Gönnervereinigung!". Nur drei Monate später fand die Gründungsversammlung bei Trudi statt. Heute zählt die Gönnervereinigung sagenhafte 92 Mitgliederinnen und Mitglieder. Sie unterstützt den FCM, wo sie kann und soll. Diese Leistung des immer fleissig um Neumitglieder bemühten Gönnerpräsidenten Albi Forster ist nicht hoch genug einzuschätzen. Unterstützt durch die Bestrebungen des FCM-Vorstandes ist es gelungen, dass der FCM finanziell gesunden konnte. 

Gönnerpräsident Albert Forster, umrahmt von seinen Vorstandskollegen.

Bis heute ist Albi ein hervorragend informierter FCM-Fan geblieben. Seine Söhne spielen noch immer in der 1. Mannschaft, von der er nur im Ausnahmefall ein Spiel verpasst. Auch die Frauen dürfen sich regelmässig über seine Präsenz freuen. Er hat sich mit seinem unverwechselbaren Humor, seiner Scharfzüngigkeit, seinem grossen FCM-Herz, aber vor allem als Macher seinen Platz in den FCM-Annalen mehr als verdient.

An der Generalversammlung vom 1. März 2024 wurde Albi zum dritten FCM-Ehrenpräsidenten der Vereinsgeschichte gewählt. Nach einer kurzen Phase der (seltenen) Sprachlosigkeit, versprach er der Mitgliedschaft, er werde die ihm nun zuteil werdenden repräsentativen Aufgaben bestmöglichst ausführen. Wir zweifeln keine Sekunde daran, Albi ist ein Mann der Tat. Wir sind stolz auf unseren neuen Ehrenpräsidenten und werden ihn bei seiner Aufgabe unterstützen, wo immer er uns braucht.

FCM-Präsident Hary Finocchi überreicht Albert Forster die Urkunde, die ihn als Ehrenpräsident auszeichnet (Münsterlingen, 1. März 2024).

Die FCM-Ehrenpräsidenten

Name

Jacques Häberli

Manfred Assenheimer

Albert Forster

präsidentschaft

1961 - 1971

1971 - 1991

2003 - 2013

Ehrenpräsidentschaft

1971 - 1990

1991 - 2021

ab 2024